Einweihung TWA–Zentrum Augsburg
Nach 6 monatiger Vorbereitungszeit fand am 23. und 24. Juni die Einweihung des TWA – Zentrums in Augsburg – Haunstetten statt. Dabei wurden die Katastrophenhelfer fast von der Realität eingeholt. Während sie mit Vorbereitungen für Festakt und Ausstellung am Samstag beschäftigt waren, kam die Nachricht, dass es zu einem Ausfall des Wasserwerkes in Königsbrunn gekommen sei und die Versorgung mit Trinkwasser unterbrochen wurde. Alltag an vielen Orten der Welt.
Nach 6 monatiger Vorbereitungszeit fand am 23. und 24. Juni die Einweihung des TWA – Zentrums in Augsburg – Haunstetten statt. Dabei wurden die Katastrophenhelfer fast von der Realität eingeholt. Während sie mit Vorbereitungen für Festakt und Ausstellung am Samstag beschäftigt waren, kam die Nachricht, dass es zu einem Ausfall des Wasserwerkes in Königsbrunn gekommen sei und die Versorgung mit Trinkwasser unterbrochen wurde. Alltag an vielen Orten der Welt.
Bis Samstag war dann auch in Haunstetten eine Gerätelandschaft entstanden, die sonst nur in dieser Form in Ländern wie z.B. Uganda, Pakistan, China, Sumatra, Sudan, Sri Lanka, Malediven – die Liste könnte um viele Länder erweitert werden - zu sehen ist. Alle diese Länder waren in den vergangenen Jahren durch Katastrophen heimgesucht und alle hatten eines gemeinsam: In der Hilfe für die Bevölkerung der betroffenen Länder war das Deutsche Rote Kreuz in der Familie der weltumspannende Organisation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften national und international vor Ort tätig. Und nicht selten waren dabei Spezialisten aus Bayern, Schwaben und Augsburg im Einsatz und sorgten dabei für die Versorgung mit Wasser.
Ihre Ausbildung dafür hatten sie dafür u. a. im Landkreis Augsburg erhalten. Mit Wasser aus den Flüssen und Bächen unserer Heimat, die mittels mobilen Wasseraufbereitungsanlagen für Menschen genießbar gemacht wurden.
Mit dem TWA - Zentrum Bayern, kurz TWA Bayern genannt, wurde eine in Deutschland einmalige Einrichtung in Betrieb genommen. Das Bayerische Rote Kreuz ist damit einen weiteren wesentlichen Schritt als Partner des Deutschen Roten Kreuzes in der regionalen und internationalen Katastrophenhilfe gegangen. Aufgabe ist neben der Vorhaltung der gebräuchlichsten mobilen Wasseraufbereitungseinrichtungen für Ausbildungszwecke, die Organisation und Durchführung von Aus – und Fortbildungsmaßnahmen. Dabei ist aber auch ein Einsatz im Inland jederzeit möglich.
Auf die historische Verbindung Augsburgs mit dem Element Wasser ging dann auch Günther Geiger, Leiter des Kompetenzzentrums für die Internationale Arbeit des Bayerischen Roten Kreuzes ein. Das Zentrum hat seinen Sitz in Augsburg – Göggingen beim BRK – Augsburg – Land. Er zitierte dabei die Internetseite von Tourismus Augsburg, die über „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg“ - Augsburgs Wasserwirtschaft auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe berichtet.
Mit seinem Engagement in der internationalen Katastrophenhilfe „stehe das Rote Kreuz in der Region Augsburg in dieser Tradition und hat damit auch den Namen Augsburgs und des Landkreises an viele Orte der Welt getragen“.
Die Bedeutung Bayerns als verlässlicher Partner des Deutschen Roten Kreuzes bei vielen Gelegenheiten, so zuletzt bei der Bewältigung der Flüchtlingswelle, betonte Christian Reuter, der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes. Er war aus Berlin zu dieser Feier angereist. Er unterstrich den hohen Leistungswillen und die Bedeutung der Landesverbände. Das Kompetenzzentrum für Internationale Arbeit und das TWA – Zentrum in Bayern bezeichnete er als „modellhaft“ und „nachahmenswert“.
Die Bereitschaft Bayerns seine Verantwortung innerhalb der Rotkreuzfamilie auf unterschiedlichste Art und Weise wahrzunehmen, unterstrich Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes. Ob als Teil der nationalen Hilfsgesellschaft DRK oder Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege stehe das BRK „seine Frau“ und „seinen Mann“. Das darüber hinaus der internationale Aspekt der Rotkreuzarbeit eine besondere Rolle zukommt, ist bayerische Tradition. Der Dank ging dabei an die anwesende Ehrenpräsidentin Prinzessin Christa von Thurn und Taxis und Max Strehle, Ehrenvorsitzender des BRK – Kreisverbandes Augsburg – Land. Sie waren es, die gemeinsam mit BRK – Landesgeschäftsführer Leo Stärk die Entscheidung zu einem Kompetenzzentrum in Augsburg getroffen haben und damit auch die Voraussetzungen für das TWA – Zentrum.
Martin Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg und stv. Vorsitzender des Kreisverbandes Augsburg – Land, betonte die Verantwortung der Politik, die Voraussetzungen für diese Form von Engagement zu schaffen. Dies reiche von der Betonung der Stellung des Ehrenamtes bis hin zu den Rahmenbedingungen. Dabei dürfe Hilfe nicht an regionalen Strukturen und Kompetenzen scheitern sondern muss sich an Bedürfnissen und Leistungsfähigkeit orientieren. Entwicklungen, die letztlich nicht unserer Steuerung unterliegen, könnten nur so gemeinsam bewältigt werden.
Nach dem kirchlichen Segen durch Diakon Helmut Bill übergab Paul Steidle, Vorsitzender des BRK – Kreisverbandes Augsburg – Land, den Schlüssel in Form eines Wasserhahnes, Symbol der Trinkwasseraufbereitung weltweit, an den Leiter der TWA – Bayern, Alexander Leupolz. Er brachte seinen Stolz zum Ausdruck, dass bei den vielfältigen Aufgaben und den positiven Entwicklung der letzten Jahre im Kreisverband mit dieser Inbetriebnahme, jetzt ein wesentliches Vorhaben abgeschlossen werden kann. Hier endet auch ein anderer Kreis. So dankte er vor allem auch der Familie Leupolz und damit der Fa. Adam Keller Baugeschäft, der es letztendlich zu verdanken ist, dass dieses Zentrum entstehen konnte.